[GERMAN] Deutsche Buch/Text Vorschlaege (book discussion)

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Carolin
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ist das ein claim?
Carolin
J_N
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Post by J_N »

lol... noch nicht ;)
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Rhetrix
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Post by Rhetrix »

Hallo an alle!

Hier kommt ein absolutes Greenhorn, das erst seit wenigen Tagen angemeldet ist, dies und das zwar vorbereitet, noch nichts veröffentlicht, sich im Dornengestrüpp der Technik aber immerhin schon gehörig die Pelle zerkratzt hat. Tja, wenn man von diesem IT-Deubelszeug so wenig Ahnung hat wie ich, verliert man verflixt leicht den Durchblick und den Kopf...

Die Lust an LV ist mir darüber aber nicht vergangen, und es spukt eine ganze Reihe von Projekten durch meinen Kopf, von denen ich eins einfach mal vorlaut äußere (obwohl es den Neulingen vermutlich besser ansteht, erstmal den Mund zu halten):

Ich bin eine begeisterte Leserin von Renaissance-Literatur, vor allem von italienischen Novellen.
Das ist zwar eigentlich kein Thema für den Thread "Deutsches Buch" - doch in die italienische Literatur passt es gleichfalls nicht, da ich nicht das Ziel habe, den Originaltext aufzunehmen.
Es geht also um deutsche Übersetzungen.
Naïve Frage: Bin ich hier dennoch richtig? Oder gehört es in einen anderen Thread?


Giovanni Boccaccios Decameron wäre natürlich die erste Wahl. Boccaccio wäre ja schon wegen seines berühmten Namens ein Zugpferd; außerdem hätte man bei ihm keine Probleme mit dem Copyright, da es für das Decameron hinreichend alte Übersetzungen gibt.
Vor allem bietet Boccaccio eine Fülle von kleinen Pralinen, die man sich mal eben vor dem Zubettgehen oder beim Spaziergang gönnen kann. Alles natürlich uralt, dabei aber keineswegs auf unangenehme Art altertümlich, und gewiss nicht langweilig.


Meine Idealvorstellung wäre eine Aufnahme des kompletten Decameron, aufgeteilt auf mehrere Leser: eine(n) Leser(in) für die Rahmenhandlung sowie Frauen und Männer für die einzelnen Erzählungen, die Boccaccio bekanntlich Männern und Frauen in den Mund gelegt hat.

Doch je höher man greift, umso geringer ist die Chance, dass auch was daraus wird.

Zweitbeste Lösung - und immer noch sehr nett und unterhaltsam - wäre daher, dass nur eine Auswahl von Geschichten aufgenommen und die gesamte Rahmenhandlung weggelassen wird. Die Auswahl eines Stücks könnte man ruhig jedem Interessierten selbst überlassen, vielleicht aber mit der Vorgabe, dass Frauen sich die Erzählungen der Frauen und Männer die der Männer vornehmen sollten.

Drittbeste Lösung wäre, dass ich mich allein um das Decameron kümmere; viertbeste, dass es in der Schublade liegen bleibt.


Die zweitbeste Lösung scheint mir bei weitem die erfolgversprechendste.

Frage daher:
Was haltet ihr von meiner Idee?
Gibt es jemanden, der mitmacht? Der vielleicht erst einmal mithilft, ein solches Projekt ans Laufen zu bringen?
Carolin
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Post by Carolin »

hi und willkommen bei librivox!

das "deutsch" im text bezieht sich auf die sprache, und uebersetzungen sind immer erlaubt, du bist also richtig. und jeder noch so neue leser darf sich hier aeussern, wir haben da keine minimumregeln :D

ueber das dornengestruepp der technik kannst du uebrigens auch hier posten: viewtopic.php?f=38&t=56240 und bekommst schnell hilfe.

jetzt zum decamerone. generell ist das machbar. ich wuerde empfehlen, das buch in zehn projekte zu spalten, und eins nach dem anderen fuer librivox aufzunehmen. unser groesstes problem ist die geringe anzahl an deutschsprachigen lesern. ein mammutprojekt wie das decamerone dauert da natuerlich unter umstaenden ewig. aber wenn du ein bisschen zeit und geduld mitbringst, ist das im grunde kein problem.

es hindert dich nichts daran, das selbst in die hand zu nehmen -- nachdem du ein bisschen mehr erfahrung gesammelt hast. wenn du dich da echt hinterstellst, musst du unbedingt die regeln von librivox im griff haben, und am besten kennst du dich etwas besser mit audacity aus, damit du newbies weiterhelfen kannst.

vielleicht hat dieses projekt schon ewig auf der wunschliste von jemand anderem gestanden, und er oder sie hat durch deinen post jetzt den anstoss bekommen und startet das projekt selber. wenn das nicht so ist, arbeite noch etwas an deinem sound, mach in zwei oder drei projekten mit um alles zu lernen, und proof listene ein bisschen, und dann kannst du das am ende selbst starten und die zehn projekte koordinieren :)
Carolin
Rhetrix
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Post by Rhetrix »

Hallo Carolin!

Danke für deine Antwort.

Ich hab inzwischen mal einen Anfang gemacht und eine der Erzählungen aufgenommen. Muss jetzt "nur" noch bei LV ankommen (und wahrscheinlich noch überarbeitet werden).

Das Projekt "Decameron" ist eigentlich gar keine sonderlich große Hürde, vorausgesetzt man behandelt die 100 Erzählungen als einzelne Mini-Projekte von jeweils 30 Minuten oder weniger (die meine dauert 23 min) und überlässt es jedem, diejenige Erzählung herauszupicken, die ihm selbst den meisten Spaß macht und von dem er annimmt, dass sie auch bei der Hörerschaft am besten ankommt.
Auch auf diese Weise - oder vielleicht nur auf diese Weise? - kann man Stein auf Stein zusammentragen, bis man schließlich eine Menge Decameron beieinander hat. Die Geschichten können meines Erachten ganz gut jede für sich stehen. Es sind ja auch nicht alle Geschichten gleich interessant. Stell dir vor, man ginge systematisch vor, eins nach dem anderen vom Vorwort zur ersten Erzählung des ersten Tages bis zum Ende des zehnten Tags, und geriete dann an eine Folge von 3 ziemlich langen, aber eher unattraktiven Geschichten: dann würde sich die Karre vermutlich festfahren. Andererseits aber ist es sicher kein großer Kraftakt, mit einer, zwei oder drei kleinen Geschichten nach eigenem Gutdünken beizutragen - und eine Ordnung der Erzählungen ergäbe sich wohl von selbst, wenn man die Titel systematisch wählt.

Tatsächlich wichtig scheint mir allerdings, dass die Erzählungen der Frauen von Frauen und die der Männer von Männern gelesen werden. Ich hatte den Test mit meiner Lieblingsgeschichte gemacht, die Boccaccio dem Dioneo in den Mund gelegt hatte. Es gefielt mir - mit meiner Frauenstimme - ganz und gar nicht und schien mir einfach verfehlt. Hab ich also alles gelöscht. Boccaccio hatte sich wohl was dabei gedacht.

Einfach mal gucken, wie weit man mit dem Decameron kommt, wenn erstmal die erste Geschichte im Netz steht? Und, mit Gluck, die nächste hinzukommt?
J_N
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Post by J_N »

Hallo,

ich steure mal mein 2 Cent bei:
Rhetrix wrote:und überlässt es jedem, diejenige Erzählung herauszupicken, die ihm selbst den meisten Spaß macht und von dem er annimmt, dass sie auch bei der Hörerschaft am besten ankommt.
Das setzt voraus, dass die Leser das kennen und wir haben hier einen sehr eingeschränkten Leserpool... das kann auch ziemlich in die Hose gehen - ich persönlich beispielsweise halte mich fern von Projekten, wo keine expliziten Kapitel vorgegeben werden... ich möchte mich nicht durch 100 Geschichten lesen müssen. :)

Du könntest aber bspw. mal mit einer Sammlung deiner 10 liebsten Geschichten anfangen, wenn du die notwendige Erfahrung gesammelt hast :)
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Carolin
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Post by Carolin »

ich habe keine ahnung was sich hinter dem titel verbirgt, aber der titel "Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig - eine Novelle" hört sich hoch interessant an :)
Carolin
Carolin
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Post by Carolin »

und noch mal vom selben autor:
http://www.gutenberg.org/ebooks/40165
Die Versuchung: Ein Gespräch des Dichters mit dem Erzengel und Luzifer by Werfel

wäre auch als drama gut zu realisieren..
Carolin
Availle
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Post by Availle »

Das Gespraech habe ich mir schon mal durchgelesen - nicht schlecht! :D

Braeuchte auch nur 4 Leute, und ist sogar gender-unabhaengig... Wenn sich genuegend Leser finden, wuerde ich das BC/MCen. Und vielleicht den Satan uebernehmen.

Irgendwer sonst? :D
Cheers, Ava.
Resident witch of LibriVox, channelling
Granny Weatherwax: "I ain't Nice."

--
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Post by Carolin »

ich kann mich leider im moment zu nichts freiwillig melden :roll:
Carolin
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Post by Carolin »

ich hab da noch ein bisschen geschichte gefunden:
Die neuesten Geschichtslügen by Heinrich Kanner
http://www.gutenberg.org/ebooks/44830

hoerte sich erstmal an nach einem gedruckten lue-gen-pres-se chor, aber dem scheint nicht so zu sein. ich hab aber das buch an sich nicht ganz durchgelesen.
Jetzt, nach dem Abschlusse des Weltkrieges, weiß natürlich jeder, wie es im Juli 1914 und in den Jahren vorher besser hätte gemacht werden sollen, und gar mancher Publizist tut sich heute auf dieses nachträgliche Besserwissen etwas zu Gute, der es in den entscheidenden Tagen, Wochen und Jahren auch nicht besser gewußt hat als die jetzt durch ihren Mißerfolg verurteilten Staatsmänner. Die vorliegende Schrift hat mit dieser den Ereignissen nachhinkenden Art von Weisheit nichts gemein. Ihr Verfasser hat die Verfehltheit und Gefährlichkeit jener Politik der beiden Zentralmächte die zum Weltkrieg geführt hat, schon vor Jahren, mindestens seit der bosnischen Annexionskampagne 1908/9, in seinem Blatte, der damaligen Wiener Tageszeitung „Die Zeit“, bloßgestellt und insbesondere im Juli 1914 vor der Gefahr des Weltkrieges aufs Eindringlichste gewarnt, sich auch während des Weltkrieges mitten im herrschenden Kriegstaumel seine ablehnende und kriegsfeindliche Haltung bewahrt und, soweit es die Zensur zuließ, publizistisch vertreten. Er hat dadurch das Mißfallen der beiden zentralstaatlichen Regierungen und Heeresleitungen in einem so hohen Maße erregt, daß er sich auf unweigerliches Verlangen der deutschen Obersten Heeresleitung im Dezember 1917 genötigt sah, seine publizistische Tätigkeit einzustellen. Wenn er nun in der vorliegenden Broschüre die Wirksamkeit und die Rechtfertigungsschriften der deutschen Staatsmänner des Kriegsausbruches scharf kritisiert, kann ihn der Vorwurf des „Treppenwitzes“ nicht treffen. Was auf diesen Blättern steht, ist nur eine konsequente Weiterentwicklung der Anschauungen, die der Verfasser schon zu einer Zeit gehegt und öffentlich ausgesprochen hat, wo die Kritik noch hätte fruchtbar wirken können, wenn die Kritisierten auf sie hätten hören wollen, wo noch manches hätte gerettet werden können, was heute unwiederbringlich verloren ist.
Carolin
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http://www.gutenberg.org/ebooks/29327
Student und Alkohol by Leopold Loewenfeld
:)
Carolin
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Carolin
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baaah, ich hab im katalog nach löwenfeld gesucht. diese umlaute sind auch echt nervig :P

aber ich lad mir die aufnahme dann mal zum hören runter :)
Carolin
Hokuspokus
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Ja, der schreibt sich gemeinderweise tatsächlich mit oe.
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